Identität

Viele Menschen sind in ihrem Leben sehr verletzt worden und haben tiefe Wunden davongetragen. Zu diesen Menschen gehörte auch unsere ältere Tochter. Den meisten Schmerz hatte ich ihr zugefügt indem ich alles kritisierte was sie tat und sagte. Nie war sie mir perfekt genug, ich forderte immer mehr von ihr ein und wollte sie so haben wie ich glaubte dass sie zu sein hat. Sie wurde immer antriebsloser, ich sagte sie sei faul. Sie zog sich immer mehr zurück, ich sagte sie sei zu schüchtern.


Ich dachte damals wirklich nur das Beste für mein Kind im Sinn zu haben. Leider war ich blind zu erkennen was ich ihr letztendlich damit antat. Ich zerstörte ihr Selbstwertgefühl.

 

Als Gott mich von der Depression befreite und ich die Wahrheit erkannte, schrie ich im Gebet zu Jesus. Ich bat um Heilung der Wunden die ich meiner Tochter zugefügt habe. Die Art und Weise wie Gott mein Gebet beantwortete, war für mich eine der schwersten und zugleich schönsten Lehreinheiten des Heiligen Geistes.

 

Unsere Tochter war wie ein scheues Reh in einem und ein wilder Löwe im nächsten Moment. Sie traute mir einfach nicht. Reagierte oft ablehnend, was auch sehr verständlich war. Es waren viel Geduld und Liebe sowie Beständigkeit in beidem gefragt. Gott gab mir die nötige Kraft dazu, doch leicht war es nicht zu erkennen wie tief der Schmerz saß. Wie lange es dauern würde wusste ich nicht aber ich glaubte und vertraute auf die Kraft der Liebe. Ich investierte mich in die Beziehung zu meinem Kind. Die Zeit die wir zusammen verbrachten gehörte nur ihr. Wir lasen zusammen in der Bibel und sprachen viel über Jesus. Ich verzweifelte nicht bei Rückschlägen sondern betete und hielt im Glauben an Gottes Verheißungen fest. Je geduldiger und liebevoller ich ihr gegenüber war, umso mehr sah ich wie sich in ihr etwas zu verändern begann. Eines Tages brach es aus ihr heraus und weinend fragte sie mich:

 

"Ich mache so viele Fehler, bin oft gemein und du bist so lieb zu mir. Was stimmt mit mir nicht?"

 

Ich nahm sie in den Arm und hielt sie einfach nur fest. Ich nahm sie an, so wie sie war. Ich holte sie ab, da wo sie war. Als ich ihr dann sagte wie kostbar, wunderbar und einzigartig sie in Gottes Augen ist, wie sehr sie ihr himmlischer Vater liebt und wie dankbar ich bin ihre Mutter sein zu dürfen, weinte sie noch mehr. Es waren Tränen der Heilung die entlang ihrer Wangen liefen. Balsam für ihre verwundete Seele.

 

Unsere Tochter wusste jedoch noch nicht wer sie war. Sie erkannte ihre wahre Identität nicht. Es dauerte noch viele Gespräche, Zusprüche und Liebesbeweise im Alltag bis es tief in ihr Herz rutschte und sie es für sich annehmen und glauben konnte: "Ja, ich bin eine geliebte und gewollte Tochter Gottes. Ich bin es wert geliebt zu werden auch wenn ich Fehler mache. Mir ist dank Jesus vergeben. Gott hat einen guten Plan für mein Leben."

 

 

Sie blühte regelrecht auf und ich durfte daran teilnehmen. Es war ein Prozess und ich durfte sie dabei begleiten. Ich durfte zusehen wie die Kraft der Liebe Gottes jene Wunden heilt die durch mich entstanden sind. So konnte auch ich mir vergeben und mein Glaube wurzelte noch tiefer in der Liebe unseres himmlischen Vaters.  

 


 

Zu wissen wer wir in Gottes Augen sind ist die Grundlage für ein erfülltes Leben von innen her. Wer sich als ein geliebtes Kind Gottes weiß, ist frei um Gott und andere Menschen wie sich selbst zu lieben.

       Unsere Identität:

               GELIEBTE KINDER GOTTES.


 

 

 

Ich habe dich je und je geliebt,

darum habe ich dich zu mir gezogen

aus lauter Güte.

 

   Jeremia 31,3


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Kommentare: 1
  • #1

    Dany (Montag, 09 April 2018 10:23)

    Danke, für deine Offenheit und Ehrlichkeit! Wie schön, so etwas zu lesen. Seid gesegnet mit der Liebe unseres himmlischen Vaters. LG. Dany